Dörthe Priesmeier zeigt innovative Wege, um auf kleinstem Raum einen blühenden Garten zu schaffen
Gärtnern in der Mietwohnung stellt viele Menschen vor Herausforderungen: Wenig Platz, keine Möglichkeit für feste Installationen und die Aussicht auf einen baldigen Umzug lassen den Traum vom eigenen Grün oft unrealistisch erscheinen. Die Hobbygärtnerin Dörthe Priesmeier hat sich genau diesen Herausforderungen gestellt und über Jahre hinweg ein mobiles Gartensystem entwickelt, das sich komplett mitnehmen lässt. Auf ihrem Südbalkon und mehreren Fensterbänken kultiviert sie Kräuter, Gemüse und Zierpflanzen in cleveren Containerlösungen. Besonders wichtig ist ihr dabei, dass alle Lösungen rückstandslos entfernt werden können und auch bei einem Wohnungswechsel problemlos transportierbar bleiben.
Das Gärtnern in Mietwohnungen gewinnt zunehmend an Bedeutung, denn immer mehr Menschen leben in städtischen Gebieten ohne Zugang zu einem eigenen Garten. Die passionierte Hobbygärtnerin Dörthe Priesmeier hat sich dieser Thematik verschrieben und zeigt, dass auch auf begrenztem Raum erstaunlich viel möglich ist. In ihrer Zwei-Zimmer-Wohnung hat sie ein durchdachtes System aus mobilen Pflanzgefäßen, stapelbaren Lösungen und fensterbankgeeigneten Konstruktionen entwickelt, das sich bei Bedarf innerhalb weniger Stunden komplett abbauen und transportieren lässt. Was Priesmeier besonders am Herzen liegt, ist die Tatsache, dass viele Mieter aus Angst vor Schäden oder Konflikten mit Vermietern auf das Gärtnern verzichten. Ihre Lösungen sind bewusst so konzipiert, dass sie keinerlei bauliche Veränderungen erfordern und auch das Gewicht der Konstruktionen im sicheren Bereich bleibt.
Inhaltsverzeichnis
Die Herausforderungen des mobilen Gärtnerns meistern
Leben in einer Mietwohnung bedeutet oft, mit Einschränkungen umgehen zu müssen. Priesmeier kennt diese Problematik aus eigener Erfahrung und hat pragmatische Lösungsansätze entwickelt. Die größte Hürde ist meist das Gewicht: Ein vollständig bewässerter Pflanzkasten kann schnell mehrere Kilogramm wiegen, was insbesondere bei Balkongeländern oder Fensterbänken problematisch werden kann.
Ihre Strategie basiert daher auf Leichtbau-Materialien und cleverer Gewichtsverteilung. Statt herkömmlicher Blumenerde verwendet Dörthe Priesmeier oft Kokossubstrat oder spezielle Leichterden, die bei gleicher Nährstoffversorgung deutlich weniger wiegen. Für Balkonkästen hat sie ein System aus mehreren kleineren Gefäßen etabliert, statt eines großen durchgehenden Kastens – so verteilt sich die Last besser und einzelne Elemente lassen sich bei Bedarf leichter umpositionieren.
Praktische Lösungen für Balkon und Fensterbank von Dörthe Priesmeier
Auf ihrem vier Quadratmeter großen Südbalkon hat Hobbygärtnerin Priesmeier ein kleines Pflanzenparadies geschaffen. Der Schlüssel liegt in der vertikalen Nutzung des Raums: Stapelbare Pflanztöpfe, Hängeampeln und mehrstöckige Pflanzregale schaffen zusätzliche Anbaufläche, ohne wertvollen Bodenplatz zu beanspruchen.
Besonders bewährt haben sich bei ihr folgende mobile Systeme:
- Pflanzsäcke aus Stoff: Leicht, faltbar und mit Tragegriffen ausgestattet – ideal für Tomaten, Paprika und sogar kleine Beerensträucher
- Rollbare Pflanztische: Mit Rollen versehene kleine Tische ermöglichen es, Pflanzen je nach Sonneneinstrahung zu verschieben
- Magnetische Pflanzgefäße: An Metallgeländern lassen sich diese ohne Schrauben befestigen und jederzeit neu anordnen
- Teleskop-Blumenständer: Höhenverstellbare Konstruktionen, die zwischen Boden und Decke geklemmt werden – ohne Bohren
- Über-Geländer-Hänger: Speziell geformte Halterungen, die sich über das Balkongeländer stülpen lassen
Die Fensterbänke in ihrer Wohnung nutzt Dörthe Priesmeier ganzjährig für Kräuter und Microgreens. Hier setzt sie auf flache, längliche Pflanzgefäße, die optimal auf die Fensterbank passen und trotzdem genug Wurzelraum bieten. Ein cleverer Trick: Sie verwendet wasserdichte Untersetzer mit erhöhtem Rand, sodass überschüssiges Gießwasser aufgefangen wird, ohne die Fensterbank zu beschädigen.
Saisonale Planung und Fruchtfolge auf kleinstem Raum
Auch auf Balkon und Fensterbank lässt sich eine durchdachte Fruchtfolge etablieren. Dörthe Priesmeier plant ihre Bepflanzung saisonal und achtet darauf, dass die Gefäße ganzjährig produktiv genutzt werden. Im Frühjahr beginnt sie mit Radieschen, Salaten und Spinat, die bereits bei kühleren Temperaturen gedeihen und schnell erntebereit sind.
Sobald die Temperaturen steigen, weicht sie auf wärmebedürftige Kulturen wie Tomaten, Zucchini und Paprika aus. Diese Hauptkulturen dominieren den Sommer über ihren Balkon. Parallel dazu kultiviert Priesmeier mehrjährige Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Oregano in separaten Töpfen, die sie im Winter auf die Fensterbank umzieht.
Der Herbst gehört dann wieder dem Blattgemüse: Mangold, Pak Choi und Asia-Salate vertragen auch leichte Fröste und verlängern die Erntezeit bis in den November hinein. Auf den Fensterbänken zieht sie ganzjährig Schnittlauch, Petersilie und Basilikum – Letzterer benötigt allerdings zusätzliches Licht durch eine kleine LED-Pflanzenlampe.
Bewässerung und Nährstoffversorgung unterwegs
Eine der größten Sorgen beim mobilen Gärtnern ist die Wasserversorgung, besonders während eines Urlaubs oder längerer Abwesenheit. Dörthe Priesmeier hat hierfür mehrere Backup-Systeme etabliert. Für kurze Abwesenheiten von zwei bis drei Tagen reichen ihr selbstbewässernde Pflanzgefäße mit Wasserreservoir, die sie großzügig vor der Abreise befüllt.
Bei längeren Reisen setzt sie auf Tonkegel-Bewässerungssysteme, die an Wasserflaschen angeschlossen werden und über mehrere Tage hinweg kontinuierlich Feuchtigkeit an die Erde abgeben. Für ihren Balkon hat Dörthe Priesmeier außerdem ein einfaches Tröpfchenbewässerungssystem installiert, das an einen Wassertank angeschlossen ist und per Zeitschaltuhr gesteuert wird – komplett ohne Wasseranschluss.
Die Nährstoffversorgung erfolgt bei ihr hauptsächlich über organische Flüssigdünger, die sie alle zwei Wochen mit dem Gießwasser verabreicht. Zusätzlich arbeitet sie regelmäßig Kompost in die oberste Erdschicht ein, den sie selbst in einem kleinen Bokashi-Eimer in der Küche herstellt. Dieser fermentierte Kompost ist geruchsarm und eignet sich perfekt für die Wohnungsnutzung.
Umzug mit Grün: Wie der Garten mitreist
Der große Vorteil eines mobilen Gartens zeigt sich spätestens beim Wohnungswechsel. Hobbygärtnerin Priesmeier hat bereits zwei Umzüge mit ihrem kompletten Balkongarten hinter sich und weiß genau, worauf es ankommt. Etwa zwei Wochen vor dem Umzug beginnt sie mit der Vorbereitung: Pflanzen werden nicht mehr gedüngt, damit sie sich auf die bevorstehende Ruhephase einstellen können.
Große Pflanzen werden zurückgeschnitten, um den Transport zu erleichtern und das Verletzungsrisiko zu minimieren. Die Pflanzsäcke aus Stoff lassen sich zusammenbinden und in Umzugskisten stapeln. Dörthe Priesmeier achtet darauf, dass die Erde vor dem Transport leicht angetrocknet ist – so reduziert sich das Gewicht und das Risiko von Verschmutzungen im Umzugswagen.
Empfindliche Pflanzen und Sämlinge transportiert sie persönlich im eigenen Auto. In der neuen Wohnung richtet sie zunächst die Fensterbänke ein, bevor der Balkon bepflanzt wird. So können sich die Pflanzen schrittweise an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnen.
Rechtliche Aspekte: Was Mieter wissen sollten
Beim Balkongärtnern in Mietwohnungen gibt es einige rechtliche Aspekte zu beachten, mit denen sich Dörthe Priesmeier intensiv auseinandergesetzt hat. Grundsätzlich ist das Aufstellen von Pflanzen auf dem Balkon erlaubt und fällt unter den vertragsgemäßen Gebrauch der Mietsache. Allerdings gibt es Grenzen: Die Statik des Balkons darf nicht gefährdet werden, und Nachbarn dürfen nicht durch herabfallendes Gießwasser oder überhängende Pflanzen beeinträchtigt werden.
Rankhilfen, die am Balkongeländer befestigt werden, sind in der Regel zulässig, solange sie keine dauerhaften Spuren hinterlassen. Dörthe Priesmeier verwendet ausschließlich Klemmvorrichtungen und Gummierungen, um Kratzer am Geländer zu vermeiden. Bei der Fassadenbegrünung ist Vorsicht geboten: Ohne ausdrückliche Zustimmung des Vermieters sollten keine Kletterpflanzen eingesetzt werden, die sich an der Hauswand festhalten könnten.
Neue Perspektiven durch grüne Fenster
Was mit ein paar Kräutertöpfen auf der Fensterbank begann, hat sich für Priesmeier zu einer Leidenschaft entwickelt, die ihre Lebensqualität deutlich verbessert hat. Die frische Ernte direkt vor der Haustür, der Anblick wachsender Pflanzen und die Möglichkeit, auch in der Stadt naturverbunden zu leben, sind für sie unbezahlbar. Ihr mobiles Gartensystem beweist, dass Mietwohnungen kein Hindernis für ambitioniertes Gärtnern sein müssen – mit Kreativität und den richtigen Lösungen lässt sich selbst auf wenigen Quadratmetern ein produktives grünes Paradies schaffen. Die Erfahrungen von Dörthe Priesmeier zeigen außerdem, dass Flexibilität und Mobilität keine Kompromisse bei Ertrag und Pflanzenvielfalt bedeuten müssen.




