Dörthe Priesmeier zeigt, wie sich mit vertikaler Begrünung auch in Innenräumen grüne Akzente setzen lassen – platzsparend, dekorativ und pflegeleicht.
Vertikale Begrünung bringt Natur ins Haus – auch bei wenig Platz. Dörthe Priesmeier erklärt, wie Innenräume durch wandgebundene Pflanzsysteme aufgewertet werden können. Von der richtigen Pflanzenauswahl über technische Lösungen bis zur gestalterischen Integration entstehen Räume mit besserem Raumklima, wohnlicher Atmosphäre und individuellem Grüncharakter – selbst in kleinen Wohnungen.
Grüne Wände, Pflanzenpaneele oder hängende Gärten – vertikale Begrünung liegt im Trend. Nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern auch wegen ihrer positiven Wirkung auf Raumklima, Akustik und psychisches Wohlbefinden. Dörthe Priesmeier nutzt diese Gestaltungsmethode, um auch in engen Räumen lebendige Pflanzflächen zu schaffen. Das Prinzip: Pflanzen werden nicht in herkömmlichen Töpfen aufgestellt, sondern vertikal an Wänden, Regalen oder modularen Systemen befestigt. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten für urbane Wohnräume, Büros oder Wintergärten – unabhängig von Grundfläche oder Tageslichtverhältnissen.
Warum vertikale Begrünung mehr als Dekoration ist
Die Vorteile von vertikalem Pflanzdesign gehen weit über die optische Aufwertung hinaus. Dörthe Priesmeier sieht in der Begrünung an der Wand einen echten Mehrwert für Raum und Mensch. Pflanzen absorbieren Feinstaub, regulieren die Luftfeuchtigkeit und senken die Raumtemperatur. Besonders in Innenräumen mit trockener Heizungsluft oder schlechter Belüftung tragen sie zur Verbesserung des Wohnklimas bei.
Gleichzeitig bietet die vertikale Gestaltung eine effiziente Raumnutzung. Statt Stellflächen zu blockieren, entsteht an der Wand eine zweite Ebene, die optisch Tiefe erzeugt und den Raum strukturiert. Gerade in kleinen Wohnungen oder Multifunktionsräumen ermöglicht das eine grüne Gestaltung, ohne auf Bewegungsfläche verzichten zu müssen.
Auch die psychologische Komponente spielt eine Rolle: Menschen, die sich regelmäßig in begrünten Räumen aufhalten, fühlen sich nachweislich wohler, entspannter und konzentrierter.
Technische Grundlagen: Was für den Innenbereich wichtig ist
Vertikale Begrünung erfordert ein durchdachtes technisches System. Dörthe Priesmeier weist darauf hin, dass viele Pflanzenarten nicht einfach an die Wand gehängt werden können. Sie benötigen eine stabile Befestigung, ausreichende Nährstoff- und Wasserversorgung sowie passende Lichtverhältnisse.
Mögliche Systeme sind:
- Textile Taschen- oder Filzwände, die Pflanzen in Einzeltaschen aufnehmen
- Modulare Pflanzkästen aus Kunststoff, Ton oder Holz, die an Schienensystemen befestigt sind
- Wandpaneele mit integrierter Substratschicht, die Bewässerung und Drainage ermöglichen
- Hydroponische Systeme, bei denen Pflanzen ohne Erde in einem geschlossenen Kreislauf versorgt werden
Wichtig ist eine zuverlässige Bewässerung. Entweder durch manuelle Kontrolle mit Gießkanne oder über integrierte Tropfbewässerungssysteme, die den Wasserbedarf automatisiert regulieren. Bei größeren Wandinstallationen empfiehlt sich zudem eine Auffangwanne oder ein Ablauf, um überschüssiges Wasser sicher abzuleiten.
Auch das Gewicht der Konstruktion sollte vorab geprüft werden – nicht jede Wand trägt eine vollbegrünte Installation ohne zusätzliche Verankerung.
Dörthe Priesmeierüber geeignete Pflanzen für die Wandbegrünung – pflegeleicht und effektiv
Die Wahl der Pflanzen ist entscheidend für den langfristigen Erfolg. Priesmeier empfiehlt robuste, langsam wachsende und pflegeleichte Arten mit guter Anpassungsfähigkeit an die Lichtverhältnisse im Raum. Besonders geeignet sind:
Pflegeleichte Pflanzen für vertikale Systeme
- Efeutute (Epipremnumaureum) – schnittverträglich, rankend, luftreinigend
- Grünlilie (Chlorophytumcomosum) – unempfindlich, bildet dekorative Ableger
- Farnarten (zum BeispielNestfarn) – ideal für halbschattige, feuchte Umgebungen
- Zierspargel (Asparagus) – feine Struktur, wenig Pflegeaufwand
- Kletter-Feige (Ficuspumila) – haftet gut an Untergründen, bildet dichte Flächen
- Philodendron-Arten – dekorative Blattformen, auch für schattige Standorte geeignet
- Schwertfarn (Nephrolepisexaltata) – ideal für die Filterung von Raumluft
- Zamioculcaszamiifolia – für minimal beleuchtete Bereiche geeignet
Zusätzlich lassen sich gezielt Duft- und Aromapflanzen integrieren – etwa Zitronenmelisse, Minze oder Lavendel –, wenn ausreichend Licht vorhanden ist. Diese Kombination aus Ästhetik, Funktionalität und Sinneserlebnis macht die Wandbegrünung besonders reizvoll.
Raumgestaltung mit Wirkung: Einsatzorte und Kombinationsideen
Gestaltungsideen für verschiedene Wohnbereiche
Die vertikale Begrünung lässt sich flexibel an unterschiedliche Räume anpassen. Dörthe Priesmeier nennt folgende bewährte Einsatzorte und Ideen:
- Wohnzimmer: Grüne Rückwand hinter dem Sofa oder als Raumteiler für offene Grundrisse
- Küche: Kräuterwand mit Basilikum, Thymian und Schnittlauch – dekorativ und praktisch
- Bad: Feuchtigkeitsliebende Pflanzen wie Farn oder Zyperngras für eine natürliche Spa-Atmosphäre
- Homeoffice: Grüne Flächen hinter dem Arbeitsplatz für bessere Konzentration und weniger Stress
- Flur oder Eingangsbereich: Vertikale Pflanzpaneele als einladendes Gestaltungselement
- Wintergarten: Kombination mit klassischen Topfpflanzen zu einem mehrdimensionalen Pflanzraum
Dabei lohnt sich auch das Spiel mit Materialien: Wandbegrünung kombiniert mit Naturstein, Holz oder Metall ergibt ein harmonisches Bild, das funktional und stilistisch überzeugt.
Auf einen Blick: Vorteile vertikaler Begrünung im Innenraum
- Platzsparend: Ideal für kleine Räume oder Flächen ohne Stellmöglichkeiten
- Luftreinigend: Filtert Schadstoffe und erhöht die Luftfeuchtigkeit
- Dekorativ: Setzt gezielte gestalterische Akzente an Wänden
- Flexibel einsetzbar: Vom Mini-Modul bis zur raumfüllenden Pflanzenwand
- Wohlbefinden steigernd: Positive Wirkung auf Psyche, Konzentration und Erholung
- Individuell kombinierbar: Mit Duft-, Kräuter- und Zierpflanzen für alle Sinne
- Pflegearm bei richtiger Auswahl: Wenig Gießaufwand, geringe Schnittintervalle
- Nachhaltig und modern: Zeitgemäßes Raumkonzept mit ökologischer Wirkung
Diese Vorteile machen vertikale Begrünung zu einer attraktiven Lösung für moderne Wohn- und Arbeitsräume – gerade dort, wo Bodenfläche knapp ist oder eine klassische Pflanzengestaltung kaum umsetzbar wäre. Dörthe Priesmeier hebt hervor, dass auch Mieterinnen und Mieter von dem Prinzip profitieren können: Viele Systeme lassen sich rückstandslos montieren, wieder entfernen oder modular erweitern.
Gleichzeitig können einzelne Elemente, wie hängende Kräuterregale oder filigrane Moosbilder, bereits mit geringem Aufwand einen großen Effekt erzielen. Für Einsteiger empfiehlt sich ein Anfang mit wenigen, pflegeleichten Pflanzen. Sobald sich Routinen in Pflege und Bewässerung etabliert haben, lässt sich das System Schritt für Schritt ausbauen.
So entsteht aus einem dekorativen Detail nach und nach ein funktionierendes, grünes Gesamtkonzept – individuell, naturnah und anpassbar.
Vertikal denken, natürlich gestalten – mehr als ein Trend
Vertikale Begrünung im Innenraum ist mehr als ein gestalterischer Effekt. Sie schafft nachhaltige, gesunde Räume und fördert ein bewussteres Wohngefühl. Für Priesmeier liegt der besondere Reiz in der Verbindung von Funktion und Ästhetik. Ein durchdachtes Pflanzkonzept ersetzt sterile Wände durch lebendige Strukturen, verbessert das Raumklima und bringt ein Stück Natur in den Alltag.
Mit den richtigen Materialien, einem gut gewählten System und passenden Pflanzen lässt sich nahezu jeder Raum vertikal begrünen – ganz gleich, ob modern, traditionell oder minimalistisch. Die Pflege bleibt dabei überschaubar, wenn von Beginn an auf Qualität und Standort abgestimmt gearbeitet wird.
So entsteht aus einer einfachen Wandfläche ein grüner Mittelpunkt mit vielfältigem Nutzen – und genau das macht die vertikale Begrünung im Innenraum für Dörthe Priesmeier zu einem zentralen Element moderner Wohnraumgestaltung.