Dörthe Priesmeier über den Garten im Klimawandel: Trockenresistente Pflanzen für heiße Sommer

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Mit Dörthe Priesmeier den Garten klimafit machen: Diese trockenresistenten Pflanzen trotzen heißen Sommern und bleiben auch bei wenig Wasser gesund. 

Der Klimawandel bringt immer heißere und trockenere Sommer. Dörthe Priesmeier erklärt, welche Pflanzen mit wenig Wasser auskommen und trotzdem den Garten in eine grüne Oase verwandeln. Sukkulenten, mediterrane Kräuter oder tiefwurzelnde Stauden sind nicht nur pflegeleicht, sondern auch extrem hitzetolerant. Mit cleveren Anbaumethoden, Wasserspeicherlösungen und der richtigen Bodenpflege lässt sich ein nachhaltiger, klimaresistenter Garten gestalten. 

Hitze, Trockenheit und Wassermangel stellen viele Gärtner vor neue Herausforderungen. Dörthe Priesmeier zeigt, wie sich der Garten an den Klimawandel anpassen lässt. Wer auf trockenresistente Pflanzen setzt, spart Wasser und kann sich dennoch über eine blühende Vielfalt freuen. Besonders Sukkulenten, mediterrane Kräuter und tiefwurzelnde Stauden sind ideal für heiße Sommer geeignet. Doch nicht nur die Pflanzenauswahl ist entscheidend – auch Mulch, intelligente Bewässerungssysteme und die richtige Bodenvorbereitung spielen eine große Rolle. Mit durchdachter Planung lässt sich ein Garten anlegen, der auch bei extremer Hitze gesund bleibt. 

Warum ist ein trockenresistenter Garten wichtig? 

Klimawandel und steigende Temperaturen 

Die Sommer werden länger, heißer und trockener. Immer häufiger kommt es zu wochenlangen Hitzeperioden mit wenig bis gar keinem Niederschlag. Böden trocknen schneller aus, Pflanzen leiden unter Hitzestress und klassische Rasenflächen werden braun. Wer sich nicht jedes Jahr mit verdorrtem Rasen und welkenden Pflanzen auseinandersetzen möchte, sollte vorausschauend planen. Ein Garten, der an diese neuen Bedingungen angepasst ist, spart nicht nur Wasser, sondern bleibt auch bei extremen Temperaturen gesund und grün. 

Wassermangel als Problem für Gärtner 

Die Bewässerung von Gärten wird zunehmend aufwendiger, berichtet die Hobbygärtnerin Dörthe Priesmeier. In manchen Regionen werden Wasserrestriktionen verhängt, und selbst wenn das Gießen erlaubt ist, steigen die Wasserkosten. Gerade in trockenen Gebieten oder während langer Hitzeperioden kann es schwierig sein, Pflanzen ausreichend zu versorgen. Trockenheitsverträgliche Pflanzen helfen dabei, den Wasserverbrauch zu reduzieren, ohne auf eine üppige Bepflanzung verzichten zu müssen. Zudem sind alternative Bewässerungsmethoden wie Tropfbewässerung oder Regenwassernutzung immer gefragter, um nachhaltig mit Wasser umzugehen. 

Nachhaltigkeit im Gartenbau 

Ein Garten, der mit wenig Wasser auskommt, ist nicht nur ressourcenschonend, sondern auch pflegeleicht. Durch geschickte Pflanzenauswahl und kluge Bodenpflege wird weniger gegossen und dennoch eine grüne, lebendige Umgebung geschaffen. Nachhaltiges Gärtnern bedeutet auch, natürliche Kreisläufe zu nutzen – beispielsweise durch das Mulchen von Beeten oder das Sammeln von Regenwasser. Die richtige Kombination aus hitzeresistenten Pflanzen, Bodenverbesserung und effizienter Bewässerung sorgt dafür, dass Gärten auch in Zukunft trotz zunehmender Wetterextreme gesund und widerstandsfähig bleiben.

Welche Pflanzen sind besonders trockenresistent? 

Sukkulenten und Kakteen: Meister der Trockenheit 

Sukkulenten speichern Wasser in ihren Blättern und sind perfekt für heiße Standorte. Viele dieser Pflanzen sind zudem äußerst dekorativ und benötigen kaum Pflege. 

Empfohlene Sukkulenten für den Garten: 

– Hauswurz (Sempervivum) – Robuste Rosettenpflanze, die Trockenheit problemlos übersteht. 

– Fetthenne (Sedum) – Vielfältige Arten, winterhart und hitzebeständig. 

– Agave – Mediterranes Flair, benötigt gut durchlässige Erde. 

Mediterrane Kräuter: Hitze- und Trockenheitsliebhaber 

Viele Kräuter, die aus südlichen Regionen stammen, fühlen sich in heißen Sommern besonders wohl. 

Kräuter, die wenig Wasser brauchen: 

– Rosmarin – Sonnig, gut für trockene Standorte. 

– Thymian – Kommt mit wenig Wasser aus und blüht den ganzen Sommer. 

– Salbei – Mediterrane Pflanze, die Trockenheit bestens verträgt. 

– Lavendel – Nicht nur trockenheitsresistent, sondern auch bienenfreundlich. 

Tiefwurzelnde Stauden und Gehölze 

Tiefwurzelnde Pflanzen haben einen großen Vorteil: Sie holen sich ihr Wasser aus tieferen Bodenschichten und sind dadurch weniger abhängig von Niederschlägen. 

Stauden für heiße Sommer: 

  • Sonnenhut (Echinacea) – Blühfreudig und extrem robust. 
  • Schafgarbe (Achillea) – Wächst auch auf trockenen, kargen Böden. 
  • Katzenminze (Nepeta) – Pflegeleicht, bienenfreundlich und hitzeresistent. 
  • Ziest (Stachys byzantina) – Silbernes Laub, verträgt Hitze und Trockenheit perfekt. 

Gehölze mit hoher Trockenresistenz: 

  • Feldahorn (Acer campestre) – Heimisches Gehölz, sehr trockenheitsverträglich. 
  • Sanddorn (Hippophae rhamnoides) – Verträgt karge Böden und extreme Trockenheit. 
  • Korkenzieherweide (Salix matsudana) – Anspruchslos, robust und dekorativ. 

Dörte Priesmeier gibt Tipps: Wie lässt sich der Garten an Trockenheit anpassen? 

Bodenbeschaffenheit optimieren 

Ein lockerer, humusreicher Boden speichert Wasser besser als verdichtete Erde. Wer seinen Garten auf Trockenheit vorbereiten möchte, sollte den Boden regelmäßig mit Kompost anreichern, da organisches Material die Bodenstruktur verbessert und das Wasserhaltevermögen erhöht. Zudem hilft eine Mulchschicht aus Rindenmulch oder Holzhäckseln dabei, die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Besonders in sandigen Böden kann das Beimischen von Tonmineralien oder Bentonit dazu beitragen, Wasser länger verfügbar zu machen. 

Richtiges Gießen: Selten, aber durchdringend 

Anstatt täglich nur oberflächlich zu gießen, ist es besser, ein- bis zweimal pro Woche intensiv zu bewässern. So werden die Wurzeln angeregt, tiefer in den Boden zu wachsen, anstatt sich nur in der obersten Schicht auszubreiten. Tropfbewässerungssysteme oder unterirdische Bewässerungsmethoden sind besonders effizient, da sie das Wasser direkt an die Wurzeln bringen und Verdunstung minimieren. Am besten gießt man früh morgens oder abends, wenn die Temperaturen niedriger sind und weniger Wasser verdunstet. 

Mulchen als Wasserspeicher 

Eine dicke Mulchschicht kann die Verdunstung erheblich reduzieren und den Boden gleichzeitig mit Nährstoffen versorgen. Besonders geeignet sind aus der Sicht von Dörthe Priesmeier: 

  • Holzhäcksel – Langfristiger Schutz, besonders für Stauden und Gehölze. 
  • Stroh – Gut für Gemüsebeete und Erdbeeren. 
  • Kies oder Splitt – Perfekt für Steingärten, reflektiert Sonnenlicht und verhindert Austrocknung. 
  • Rasenschnitt (dünn aufgetragen) – Liefert zusätzlich Stickstoff, sollte jedoch nicht zu dick verteilt werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. 

Zusätzlich schützt Mulch vor Erosion durch Wind und Starkregen, was insbesondere in trockenen Regionen von Vorteil ist. 

Schatten und Mikroklima nutzen 

Gezielte Schattenspender wie Rankgitter, Pergolen oder großblättrige Pflanzen verhindern, dass der Boden zu schnell austrocknet. Eine clevere Pflanzplanung kann dafür sorgen, dass schattenliebende Pflanzen unter höheren, robusten Pflanzen wachsen und so geschützt werden. Bodendecker wie Thymian oder kriechender Günsel können dabei helfen, die Erde vor direkter Sonneneinstrahlung zu bewahren und die Feuchtigkeit im Boden länger zu speichern. Wer zudem Wasserflächen oder feuchtigkeitsliebende Pflanzen in den Garten integriert, kann das Mikroklima positiv beeinflussen, da Verdunstungskälte an heißen Tagen für angenehmere Temperaturen sorgt.

Praktische Tipps für einen wassersparenden Garten 

  • Trockenheitsverträgliche Pflanzen bevorzugen – Sie benötigen weniger Wasser und sind pflegeleichter. 
  • Bodenqualität verbessern – Humus und Kompost helfen, Wasser länger zu speichern. 
  • Tiefwurzelnde Pflanzen fördern – Diese kommen auch in heißen Sommern mit wenig Wasser aus. 
  • Richtig mulchen – Verhindert die schnelle Verdunstung und schützt die Erde vor Austrocknung. 
  • Effizient gießen – Morgens oder abends gießen, um Verdunstung zu minimieren. 
  • Regenwasser sammeln – Regenwassertonnen oder unterirdische Speicheranlagen reduzieren den Trinkwasserverbrauch. 
  • Schatten nutzen – Strategisch platzierte Bäume oder Rankgitter reduzieren die Hitze. 
  • Steingärten anlegen – Eine attraktive, pflegeleichte Alternative zu klassischen Beeten. 
  • Unkraut entfernen – Unkraut konkurriert mit anderen Pflanzen um Wasser. 
  • Hitzeverträgliche Rasenalternativen überlegen – Statt klassischen Rasen lieber trockenresistente Bodendecker wie Thymian oder Kräuterwiese nutzen. 

Nachhaltige Lösungen für heiße Sommer 

Der Klimawandel stellt Gärtner vor neue Herausforderungen, doch mit der richtigen Pflanzenauswahl und cleveren Maßnahmen lässt sich der Garten an Trockenheit anpassen. Tiefwurzelnde Gehölze, mediterrane Kräuter und Sukkulenten sorgen für ein grünes Paradies, das mit wenig Wasser auskommt. Dörthe Priesmeier empfiehlt eine nachhaltige, wassersparende Gartenplanung, um auch in heißen Sommern eine blühende Oase zu erhalten.

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