Hygge im Garten: Dörthe Priesmeier über die Kunst der Gemütlichkeit im Freien

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Wenn die Tage kürzer werden, zieht bei Dörthe Priesmeier Hygge in den Garten ein

Im Herbst suchen viele Menschen nach mehr Ruhe und Ausgleich im Alltag. Dörthe Priesmeier zeigt, wie das Hygge-Konzept im eigenen Garten für neue Lebensqualität sorgt. Statt nur auf Dekoration zu setzen, geht es um eine bewusste Verbindung zur Natur, um kleine Rituale und stimmungsvolle Ideen für gemütliche Abende im Freien. Wer Feuerstellen, Kerzenlicht, kuschelige Textilien und warme Getränke kombiniert, verwandelt den Garten in einen Ort echter Geborgenheit. Hygge bedeutet nicht Konsum, sondern Achtsamkeit – ein Zurück zum Wesentlichen.

Immer mehr Gartenfreunde lassen sich vom skandinavischen Lebensgefühl inspirieren. Dörthe Priesmeier sieht im Hygge-Prinzip eine wertvolle Antwort auf unseren hektischen Alltag. Hygge im Garten bedeutet nicht, viel Geld für neue Möbel auszugeben, sondern bewusste Rückzugsorte im Freien zu schaffen. Besonders im Herbst, wenn die Natur zur Ruhe kommt, wächst die Sehnsucht nach Wärme. Feuerschalen, Kerzen und Fackeln bringen Licht ins Dunkel, während natürliche Materialien wie Holz, Wolle und Leinen für Behaglichkeit sorgen. Hygge hat auch eine soziale Komponente: Gemeinsame Abende mit Freunden oder Familie stärken die Verbundenheit. Selbst kleine Balkone lassen sich durch Lichterketten, Decken und Pflanzen in hyggelige Oasen verwandeln. So wird das Draußensein auch in der kühleren Jahreszeit zum Erlebnis – Inspiration für ein langsameres, bewussteres Leben.

Hygge als Lebensgefühl für den Garten

Hygge – dieses fast unübersetzbare dänische Wort steht für weit mehr als nur Gemütlichkeit. Es beschreibt ein Lebensgefühl, das Geborgenheit, Wärme und die bewusste Freude an kleinen Momenten vereint. Im Garten bedeutet Hygge, Orte der Ruhe zu schaffen, bei denen wir durchatmen und zu uns selbst finden können.

Es geht nicht um Perfektion oder teure Anschaffungen. Hygge im Garten ist vielmehr eine innere Haltung, die sich in der äußeren Gestaltung widerspiegelt. Man könnte sagen, es ist die Kunst, sich draußen genauso zu Hause zu fühlen wie drinnen – vielleicht sogar noch ein bisschen mehr.

Die Natur bewusst wahrzunehmen, eine Atmosphäre zu gestalten, die Sicherheit ausstrahlt und gleichzeitig inspiriert – das sind die Grundpfeiler eines hyggeligen Gartens. Dabei verbinden sich praktische Elemente mit emotionalen: Ein wettergeschützter Sitzplatz wird zum Rückzugsort, eine Feuerstelle zum Mittelpunkt gemeinsamer Stunden.

Hygge-Ideen für den Garten – Inspiration von Dörthe Priesmeier

Hygge im Freien ist keine Frage der Gartengröße, sondern der durchdachten Gestaltung. Oft sind es die kleinen, unscheinbaren Details, die eine große Wirkung entfalten und aus einem gewöhnlichen Außenbereich einen besonderen Ort machen. Mit einfachen Mitteln lässt sich auch im Herbst der Garten in eine echte Wohlfühloase verwandeln.

Der Schlüssel liegt darin, alle Sinne anzusprechen. Das warme Flackern einer Kerze, das Knistern des Feuers, der Duft von heißem Tee, die weiche Haptik einer Wolldecke – all das zusammen schafft dieses unverwechselbare Hygge-Gefühl. Folgende Elemente sind dabei besonders wirkungsvoll:

  • Lichtquellen gezielt einsetzen: Kerzen in Windlichtern, Lichterketten über der Sitzecke und Fackeln am Wegrand bringen nicht nur Helligkeit, sondern vor allem Wärme und Atmosphäre ins Dunkel
  • Feuerstellen als Herzstück nutzen: Ob großer Feuerkorb, kleine Feuerschale oder sogar ein einfacher Terrassenkamin – offenes Feuer ist das pulsierende Herz jedes Hygge-Moments im Garten
  • Natürliche Materialien bevorzugen: Holz, Stein, Terrakotta und Pflanzen vermitteln Erdung und Geborgenheit, sie fügen sich harmonisch in die herbstliche Umgebung ein
  • Textilien großzügig integrieren: Decken, Kissen, Felle und sogar wetterfeste Outdoor-Teppiche machen Sitzplätze auch an kühlen Abenden einladend und gemütlich
  • Getränke und Speisen einbeziehen: Eine Thermoskanne mit Tee, ein Topf mit heißem Punsch oder eine wärmende Suppe stärken nicht nur den Körper, sondern auch die Seele

Wichtig dabei: Diese Elemente sollen nicht einfach nur dekorativ sein, sondern tatsächlich genutzt werden. Ein Garten wird erst dann hygge, wenn er gelebt wird – wenn die Kerzen wirklich angezündet, die Decken tatsächlich umgelegt und die Feuerschale regelmäßig entfacht wird.

Der Herbst als perfekte Jahreszeit für Hygge

Während der Sommer oft für Aktivität, Geselligkeit und große Gartenfeste steht, lädt der Herbst zur Entschleunigung ein. Diese Jahreszeit bildet den perfekten Rahmen für Hygge: Im goldenen Licht der tiefstehenden Sonne, zwischen buntem Laub und sanften Nebelschwaden, entfaltet das Hygge-Prinzip seine ganze Kraft.

Jetzt ist die Zeit gekommen, den Garten bewusst zu inszenieren – aber nicht im Sinne einer Bühne, sondern als persönlichen Rückzugsort. Ein kleiner Tisch mit Kerzen, ein warmes Plaid über dem Lieblingssessel, dazu eine dampfende Tasse Tee – schon entsteht ein hyggeliger Moment, der die Seele nährt.

Die Jahreszeit fordert uns nicht dazu auf, draußen Großes zu schaffen oder umfangreiche Projekte anzugehen, erklärt Dörthe Priesmeier. Stattdessen geht es darum, kleine Inseln der Ruhe zu gestalten. Die herbstliche Gartenarbeit muss nicht als Pflicht gesehen werden, sondern kann Teil eines erfüllenden Rituals sein. Das Zusammenrechen von Laub kann meditativ wirken, das Zurückschneiden der Stauden eine Form der Achtsamkeit werden.

Wer sich an Hygge orientiert, nimmt die Natur in dieser Übergangszeit viel intensiver wahr: die sich verändernden Farben, die kürzeren Tage, die frische Luft, die nach Erde und Holzrauch duftet. All das wird Teil des Erlebnisses und macht den Aufenthalt im Garten zu etwas Besonderem.

Soziale Hygge-Momente im Freien

Hygge bedeutet nicht nur Rückzug und Alleinsein, sondern kann auch wunderbar Gemeinschaft bedeuten. Der Garten kann gerade in der kühleren Jahreszeit zum idealen Treffpunkt für Familie und Freunde werden – vorausgesetzt, man schafft die richtige Atmosphäre.

Gemeinsames Kochen am offenen Feuer, Stockbrot für die Kinder, ein entspannter Abend mit Decken und heißen Getränken – solche Momente schaffen Erinnerungen, die weit über den Augenblick hinaus wirken. Es sind die ungezwungenen Zusammenkünfte, bei denen echte Gespräche entstehen, bei denen man einfach zusammen sein kann, ohne Ablenkung durch Fernseher oder Smartphone.

Die Balance zwischen Rückzug und Gemeinsamkeit ist dabei der Schlüssel: Hygge erlaubt und fördert beides. Der Garten bietet den idealen Rahmen, um sowohl die stille Zweisamkeit mit sich selbst als auch das herzliche Miteinander mit anderen zu leben. Dörthe Priesmeier empfiehlt, bewusst Räume für beide Bedürfnisse zu schaffen – vielleicht eine kleine Bank unter dem Apfelbaum für ruhige Momente allein und eine größere Sitzgruppe am Feuer für gesellige Abende.

Praktische Tipps für Hygge-Gärten im Herbst

Damit Hygge nicht nur eine schöne Idee bleibt, sondern gelebte Praxis wird, helfen ein paar konkrete und leicht umsetzbare Maßnahmen. Diese lassen sich in nahezu jedem Garten oder sogar auf dem Balkon verwirklichen.

Gestaltungselemente mit Bedacht wählen

Bei der Auswahl von Möbeln und Accessoires gilt: Weniger ist oft mehr. Empfehlenswert sind Stücke, die schlicht und funktional sind, aber dennoch Wärme ausstrahlen. Holz, Leinen und Wolle sind klassische Materialien, die perfekt zur herbstlichen Jahreszeit passen und gleichzeitig zeitlos wirken.

Wichtig ist auch die Wetterbeständigkeit: Kissen und Decken sollten sich schnell ins Trockene bringen lassen, Holzmöbel profitieren von einer schützenden Lasur. Gleichzeitig darf der praktische Aspekt die Gemütlichkeit nicht überlagern – es geht um eine harmonische Balance.

Auch alte Gegenstände können zu Hygge-Elementen werden: Eine ausgediente Holzkiste als Beistelltisch, vintage Laternen als Kerzenhalter, ein alter Schaukelstuhl mit neuen Kissen – Kreativität und persönliche Note machen den Unterschied.

Licht und Wärme als wichtigste Zutaten

Licht ist für Dörthe Priesmeier die vielleicht wichtigste Zutat für hyggelige Herbstabende im Freien. Kerzen schaffen dabei eine ganz besondere Atmosphäre – ihr sanftes, flackerndes Licht wirkt beruhigend und einladend zugleich. Empfehlenswert ist, verschiedene Lichtquellen zu kombinieren: Windlichter auf dem Tisch, Laternen am Boden, vielleicht eine Lichterkette, die sich durch die Büsche schlängelt.

Feuerschalen oder Feuerkörbe bringen nicht nur Licht, sondern auch wohlige Wärme. Sie verlängern die Zeit, die man draußen verbringen kann, erheblich. Für alle, die es nachhaltiger mögen, bieten sich Solarlichter an, die tagsüber Energie sammeln und abends sanft leuchten.

Ein wichtiger Tipp: Auch im Herbst sollte man verschiedene Lichtzonen schaffen – helleres Licht dort, wo man arbeitet oder isst, gedämpftes, stimmungsvolles Licht in den Entspannungsbereichen.

Pflanzen und Natur bewusst einbeziehen

Auch im Herbst muss der Garten nicht kahl oder trist wirken. Beete und Kübel lassen sich wunderbar mit herbstlichen Schönheiten dekorieren: Heidekraut in verschiedenen Farbtönen, zierende Gräser, die im Wind tanzen, späte Chrysanthemen, die noch einmal kräftig aufblühen.

Diese Pflanzen bringen Farbe ins Spiel und verlängern die Gartensaison auf natürliche Weise. Auch Zierkürbisse, Beerenzweige und Hagebutten lassen sich wunderbar in die Gestaltung einbeziehen. Sie verbinden den Garten mit der Jahreszeit und schaffen eine stimmige Atmosphäre.

Darüber hinaus empfiehlt es sich laut Dörthe Priesmeier, Vogelfutter auszulegen und Insektenhotels aufzustellen. Das bringt Leben in den Herbstgarten und erlaubt uns, die Natur auch in ihrer ruhigeren Phase zu beobachten und zu genießen.

Hygge als achtsamer Lebensstil

Am Ende geht es bei all dem nicht nur um Dekoration oder die richtige Ausstattung. Hygge ist vor allem eine Haltung. Es bedeutet, den Moment zu genießen, sich mit der Natur zu verbinden und im Hier und Jetzt anzukommen.

Wer im Garten einen Platz für echte Ruhe schafft, findet dort Energie und Gelassenheit für den Alltag. Es sind die kleinen Rituale, die den Unterschied machen: das bewusste Anzünden einer Kerze, das genussvolle Einkuscheln in eine warme Decke, das aufmerksame Lauschen des Windes in den Bäumen, das Beobachten der Wolken am Abendhimmel.

So wird der Garten zu weit mehr als einem Stück Land – er wird zum Spiegel der eigenen Lebensweise. Hygge hilft uns dabei, bewusster zu leben, mehr im Augenblick zu sein und die einfachen Freuden des Lebens wieder zu schätzen. Dörthe Priesmeier trägt genau diesen Gedanken weiter: Der Garten ist ein Ort, an dem wir Geborgenheit finden können – und Hygge ist der Schlüssel, ihn mit Seele zu füllen und zu einem Ort zu machen, der uns wirklich nährt.

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